#OutInChurch

1632 eröffnete die katholische Kirche ein Inquisitionsverfahren gegen Galileo Galilei, weil er für das kopernikanische Weltbild eintrat – 1992 rehabilitierte ihn Johannes Paul II. formal

Galileo Galilei hat sich selbst nie als Gegner der Kirche verstanden - bevor er sich ganz der Wissenschaft verschrieb war er Novize in einem Benediktinerorden und bleibt Zeit seines Lebens ein tiefgläubiger Katholik - , sondern wollte die Kirche nur vor einem großen Irrtum bewahren. Nach seiner Rehabilitation plante man sogar, eine Statue von ihm im Vatikan aufzustellen, dessen Modell auch gefertigt wurde, doch dann geschah nichts mehr.

1521 wurde Martin Luther durch eine Bannbulle exkommuniziert - 1963 wird im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils die Landessprache im Gottesdienst eingeführt.

Auch Martin Luther ist nicht als Feind der katholischen Kirche mit der Absicht angetreten, eine weitere Kirche zu gründen. Er war Mönch und wollte mit seinen Ansichten die Kirche erneuern. Er übersetzte die Bibel ins Deutsche und übersetzte auch die Liturgie in die Landessprache, damit das gläubige Volk der Messe folgen kann.

 

 

Im 21. Jahrhundert ist wissenschaftlich anerkannt, dass es bei Geschlechteridentität mehr als nur die beiden biologischen Geschlechter „männlich“ und „weiblich“ gibt…

Auch wir bei #OutInChurch sind gläubige Katholik*innen. Das Denken und Argumentieren in unserer Kirche wird nach wie vor nur in den Dualitäten von „Mann“ und „Frau“ bestimmt und Liebe, Partner-schaft, Ehe, Sexualität ist nur zwischen Mann und Frau denkbar.

Wir sind der tiefen Überzeugung, dass Gottes Schöpfung vielfältig ist und wir ein Teil von ihr sind: ob Hetero, Homo, Trans, Pan… Und wir treten gemeinsam dafür ein, dass sich diese Realität auch im Denken und Handeln der Amtskirche widerspiegelt.

 

Wir wollen Veränderung jetzt und nicht erst in 400 Jahren!

Daher haben im Januar 2022 150 Haupt- und Ehrenamtliche in der Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ berichtet, welche psychologischen Auswirkungen es haben kann, wenn sie innerhalb der katholischen Kirche ihre sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität verheimlichen müssen oder wie sich Coming-out und sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in theologischer Perspektive einordnen lassen. Das gemeinsame Ziel: Ein drängender Appell für eine „Kirche ohne Angst“, in der Menschen darin offen und ehrlich ihre Identität leben können.

Im Pride-Monat Juni, in dem die LGBTIQ+-Community* mit vielen Demonstrationen der Aufstände am 28.06.1969 in der New Yorker Christopher Street gegen Polizeirazzien gedenkt, hat sich in unserer Gemeinde 2023 die erste #OutInChurch-Gruppe im Bistum Münster gegründet.

Anne Kersjes und Frank Klier sind die beiden Initiatoren, die sich auch über Unterstützung außerhalb der LGBTIQ+-Community freuen.

Neben der Vernetzung vor Ort, aber auch überregional im gesamten Bistum Münster arbeiten wir ausgehend von den Menschenrechten für die Gleichberechtigung von Frau und Mann und allen Geschlechtsidentitäten. In der Person von Anne Kersjes (kersjes@bistum-muenster.de) als gelernter Erzieherin steht auch für Eltern, deren Kinder auf der Suche nach Ihrer geschlechtlichen Identität sind, eine kompetente Ansprechpartnerin zur Verfügung.

 Als allererste Aktion von #OutInChurch Sonsbeck stand kurz nach der Gründung die Unterstützung des #OutInChurch-Standes auf dem CSD 2023 in Haltern und die Mitwirkung beim Abschlussgottesdienst an.

 

*= lesbisch, schwul, bisexuell, transgender/transsexuell, queer/fragend, intersexuell, asexuell und weitere Geschlechtsidentitäten

 

Bilder: #OutInChurch

Für eine Kirche ohne Angst.

mehr als 500 Menschen, ein Manifest,

zwei Filme, ein Buch, ein Verein.

 

zum Verein #OutInChurch

Gruppenbild (v.l.: Frank Klier, Rut Neuschäfer, Monika Schmelter und Christoph Konjer von #OutInChurch mit Ann-Kathrin Kahle (Referentin für Sexuelle Bildung im Bistum Münster)

Kontakt zu #OutInChurch Sonsbeck

Frank Klier 

klier@bistum-muenster.de

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